30 Januar, 2021

Matcha-Cranberry-Kuchen

Diejenigen, die mich persönlich kennen, wissen auch, dass ich selten Zucker in den Tee nehme - dafür sollte es auch keinen Grund geben, solange der Tee wenigstens halbwegs anständig ist.

Andererseits wissen diejenigen, die mich kennen, auch, dass ich eine Naschkatze bin, genauer gesagt ein Naschlöwe. Und so kommt es, dass mehrere Leute nach dem Rezept meines jüngsten Matcha-Cranberry-Kuchens gefragt haben, welches ich hier gerne verrate. 

Das Grundrezept ist eines, das ich von den älteren Damen meines Stammes gelernt habe. Wahrscheinlich haben sie gehofft, ich würde mich daran erinnern, wenn es nur entsprechend schlicht sein würde. Wie auch immer, die Grundversion ist der sogenannte Gleichschwerteig. Viel einfacher geht es nicht.

Von den vier Hauptzutaten Butter, Zucker, Mehl und Eier braucht man jeweils 250 Gramm*, dazu kommt noch ein halbes bis ein Päckchen Backpulver für die Lockerheit. Auf. Keinen. Fall. Vergessen. Niemals!

Und das ist es auch schon. Selbst der typische Rüde mit Grill-Grundausbildung sollte das hinbekommen. Trotzdem gibt es noch einige weitere Kleinigkeiten, die man beachten sollte, deshalb hier die Zubereitung Schritt für Schritt:

  1. Butter und Zucker zusammen schaumig schlagen.** 
  2. Eier nacheinander zugeben und weiterschlagen.
  3. Mehl mit Backpulver (8 bis 15 g) mischen.*** 
  4. Mehl hinzufügen und weiterschlagen, bis man den Drang verspürt, einen Löffel hineinzustecken und zu probieren. 
  5. Bei 160°C im Umluftofen (oder bei 175°C mit Ober- und Unterhitze) für ca. 50 Minuten backen.

Damit haben wir die Basis geschaffen, jetzt geht es ans Grüne, denn bis jetzt ist es mehr oder weniger ein Sandkuchen. Ich empfehle, mindestens 10 % des Mehlgewichts in Matcha hinzuzufügen, für den hier gezeigten Kuchen habe ich fast 30 g genommen. Am einfachsten ist es, wenn man ihn in Schritt 2 unter das Mehl mischt. Viel einfacher geht es nicht, oder? Falls Sie fragen sollten, ich habe die Mehlmenge NICHT reduziert, aber ich fordere Sie auf zu experimentieren, das dürfte auch funktionieren, Sie müssen dann eventuell einige Minuten zur Backzeit hinzufügen.

Was die Cranberries angeht, so habe ich bereits in Agavendicksaft eingeweichte verwendet, sie halbiert und geviertelt (Euphemismus für wildes Hacken mit einem riesigen Beil) und sie dann in Mehl gewälzt. Sie möchten wissen, warum? Nun, versuchen Sie es mal ohne. Viele Teigzutaten wie Trockenfrüchte und dergleichen haben die Tendenz, auf dem Boden des fertigen Kuchens zu landen; sie in Mehl zu wälzen, bevor man sie in den Teig gibt, scheint sie irgendwie davon abzuhalten, komplett in die Tiefe zu sinken. Und das ist auch schon der letzte Schritt, ca. 80% der Beeren in den Teig geben, diesen in die Backform füllen, die restlichen Beeren oben drauf geben und dann die Hitze wirken lassen.

Wenn der Kuchen abgekühlt ist, überziehen Sie ihn mit weißer Schokolade oder was immer Sie für angemessen halten. 

Und dann genießen Sie ihn. Ich kann nur sagen: ich habe es getan. Ich war nie ein großer Freund von Speisen auf Matcha-Basis, schon gar nicht von Matcha-Latte und auch nicht von Matcha-Kuchen oder gar -Tiramisu. Ich tendiere zu der Ansicht, dass in den meisten kommerziellen Produkten sehr minderwertiger Matcha und/oder zu wenig verwendet wird, so dass die Produkte zwar oft grün aussehen, aber der Geschmack meist nicht sehr intensiv ist. Natürlich kann ich mit diesen Bäckern mitfühlen, guter Matcha ist nicht billig, aber wenn ich möchte, dass ein Kuchen einfach nur grün aussieht, dann kann ich auch Lebensmittelfarbe oder Gras hinzufügen. **** 


P.S.: Ja, natürlich. Aus diesem Grundrezept lassen sich viele weitere Variationen ableiten. Mein persönlicher Favorit ist Marmor-, Schokoladen- (mit Zartbitterschokoladenpulver stark entölt) oder Zitronenkuchen (mit Zesten und Saft). Falls Sie es mit Nüssen (oder Mandeln) versuchen wollen, so schlage ich vor, das Mehl teilweise durch gemahlenes Nussmehl zu ersetzen. Aber hier ging es um Matcha, also schweifen wir nicht weiter ab.

* Oder jede andere Menge, die Sie bevorzugen, aber dann rechnen SIE die richtige Menge des Backpulvers aus. 

** Stellen Sie sicher, dass sich der Zucker beim Rühren gut auflöst, da der fertige Kuchen sonst möglicherweise nicht wie gewünscht ausfällt. Dies funktioniert am besten mit Butter bei Raumtemperatur. In einem beheizten Raum, nicht in einem Iglu.

*** Die ideale Menge kann variieren. Die meisten Rezepte empfehlen 8 g, aber ich bin mit den Ergebnissen bei 15 g sehr zufrieden.

**** Nein, nicht DIESES Gras. DAS gibt nicht viel Farbe. Und mit DEM kenne ich mich sowieso nicht aus.


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